Es war in Vehrte vor einigen Jahren
und es war wirklich dumm,
bis man die Glocken rangefahren
war´s in dem schlanken Kirchturm stumm.
Das Einholen war ‘ne richtige Feier
mit Superintendent und auch Pastor.
Es fehlten Müller nicht und Meier.
Denn Glockenholen kommt selten vor.
Allen Leuten ‐ reich und arm ‐
war es am Geläut gelegen,
auch Bürgermeister und Gendarm,
die kriegten nichts vom Segen,
denn den bekamen nun die Glocken.
Sie sollten jetzt mit hellem Klang
das Volk auch in die Kirche locken
zum Gebet und zum Gesang.
Nur wurde eines nicht bedacht.
Und ein naseweiser Bube
sagte, man ließe was außer Acht:
Wie kommen die Glocken in die Stube?
Nun waren da drei Männer aus Vehrte,
die nahmen das Problem in
die Hand.
Sie galten wirklich nicht als
besonders Gelehrte
doch für die Glocken, da
reichte der Verstand.
Sie haben dann in gut zwei
Tagen ‐ einmal ging‘s bis in
die Nacht ‐
die Glocken in ihre Stube getragen
und das Notwendige schnell vollbracht.
Selbst der Pastor hatte sich gewundert.
Ihm war das Ganze nicht geheuer,
doch die Montagestunden von fast 200,
die waren auch für die Kirche teuer.
Der Pastor, erlöst von den Schuldenqualen,
sagte zu den dreien dann:
„Nun können wir alles bar bezahlen,
und danken den Glöcknern von Sankt Johann!“
Dieses Ereignis wurde von dem damaligen Kirchenvorsteher Wilhelm Brinkmann, Vater von Ulrich Brinkmann, seinerzeit schon in Versform zu Papier gebracht.